Wenn man im Wald spazieren geht und ganz leise ist, kann man sie manchmal in den Baumwipfeln spielen sehen: kleine, süße Eichhörnchen. Man erkennt sie sofort an ihrem buschigen, hoch aufgerichteten Schwanz. Eichhörnchen sind Waldbewohner

und halten sich meistens hoch oben in den Bäumen auf, weshalb man sie auch Baumhörnchen nennt. Dort ist es für sie am sichersten. Sie kommen nur runter vom Baum, wenn sie auf dem Waldboden etwas zu Essen suchen, wie Samen, Früchte oder Nüsse. Sie mögen aber auch Insekten, Eier, Vogelküken und andere Kleintiere. Sie sind also keine Vegetarier.

Eichhörnchen sind sehr geschickte Kletterer und verbringen die meiste Zeit des Tages auf Bäumen. Dort bauen sie auch ihre Nester, in denen sie wohnen und ihre Jungen groß ziehen. Solche Eichhörnchen-Nester nennt man Kobel oder Kogel. Sie sind kugelförmig und bestehen aus Zweigen und Blättern, die das Eichhörnchen in Baumhöhlen oder Astgabeln platziert. Dort versteckt es sich vor seinen Fressfeinden, wie großen Greifvögeln, Katzen, Mardern und sogar Schlangen.
Es gibt ganz viele verschiedene Arten von Eichhörnchen. Nur drei dieser Arten leben auf unserem Kontinent. Unser heimisches Eichhörnchen hat rötliches Fell. Wenn ihr eines seht, das eher graues, braunes oder sogar noch dunkleres Fell hat, ist es höchstwahrscheinlich eine „eingeschleppte“ Art. Das bedeutet, dass dieses Eichhörnchen hier bei uns gar nicht ursprünglich zu Hause ist, sondern aus Nord- oder Südamerika stammt. Das Problem mit eingeschleppten Tierarten ist, daß sie einheimische Tiere sehr oft verdrängen, bis sie ganz ausgestorben sind. Wenn ihr also ein rötliches Eichhörnchen in unseren Wäldern spielen seht, dürft ihr euch freuen und die Daumen drücken daß es sie noch lange gibt, denn das ist eines von unseren ursprünglichen Waldbewohnern.
Manchmal kommt so ein Eichhörnchen aus seinem Wald zu uns in den Garten zu Besuch. Das kann passieren, wenn es in seiner gewohnten Umgebung kein Futter mehr gefunden hat und jetzt woanders danach sucht. Wenn das passiert, darf man ihm ein paar Nüsschen hinlegen. Darüber freut es sich immer. Wenn du aber einmal damit anfängst, gewöhnt es sich daran, dass es jetzt nicht mehr selber Futter suchen muss und will jetzt immer von dir gefüttert werden.
Manchmal werden sie mit der Zeit sogar so zahm, daß sie sich anfassen und streicheln lassen. Dabei solltest du immer vorsichtig sein, denn so ein Eichhörnchen ist ein Wildtier und könnte beißen und Krankheiten übertragen. Was es aber auf jeden Fall mitbringt ist ein Fell voller Flöhe… also halte lieber Abstand. Falls du eine Katze hast, lass sie lieber nicht mit dem Eichhörnchen spielen. Das sieht zwar niedlich aus, solange die Katze das Eichhörnchen nicht als Beute ansieht, aber nach dem Spiel sind ganz viele Flöhe vom Eichhörnchen auf deinen Stubentiger rüber gesprungen, der sich mit seinen neuen Untermietern dann in dein Bett legt… und das will ja wohl niemand.
Den meisten Spaß macht es, ein wildes Tier, daß sich ganz nahe an einen heran getraut hat, einfach nur zu beobachten und zu entdecken, was es als nächstes anstellt. Man kann schöne Fotos und Videos von dem Tier machen. Man muss nicht immer alles anfassen und streicheln. Denn die meisten Tiere wollen das gar nicht.

 

Zeichnung: Nadja von der Hocht

Foto:  Matti Parkkonen, Public domain, via Wikimedia Commons