Geht man nach einem Regenschauer, auf den kurz darauf wieder die Sonne scheint nach draußen, kann man ihn mit ein bißchen Glück am Himmel entdecken: den Regenbogen. In sieben bunten Farben leuchtet er vom Himmel. Rot, orange, gelb, grün, blau, indigo und violett.
Indigo ist die Farbe zwischen blau und violett. Es ist auf der Farbpalette der letzte erkennbare Blauton, bevor es in ein bläuliches Violett übergeht. Man kann dieses Indigo im Regenbogen nicht immer genau erkennen, weil die Farben ziemlich ineinander verlaufen, aber es ist da.
Aber wie entsteht eigentlich so ein Regenbogen und warum sieht man ihn nicht immer am Himmel, wo er doch so hübsch ist? Um einen Regenbogen entstehen zu lassen braucht man eigentlich nur ein wenig Sprühnebel, also schwebende, winzige Wassertröpfchen in der Luft und Licht. Dazu muss man wissen, daß sich in dem weißen Licht, daß von der Sonne kommt, alle Farben verstecken, die man im Regenbogen sieht. Trifft so ein weißer Lichtstrahl jetzt auf eins von diesen Wassertröfpchen, wird das Licht im Inneren des Tropfens „gebrochen“. Das heißt, das weiße Licht spaltet sich in die sieben Farben auf, die wir im Regenbogen zählen können, sobald es auf die innere Wand des Wassertropfens trifft und von ihr wieder zurückgeworfen wird. Verlässt das gebrochene Licht den Wassertropfen wieder, bildet es zusammen mit dem gebrochenen Licht , das aus all den anderen Tröpfchen kommt, den Regenbogen.
Du kannst auch selbst einen Regenbogen im Garten mit dem Wasserschlauch entstehen lassen. Dabei musst du nur darauf achten, daß du die Sonne im Rücken hast. Sie muss also von hinten auf dich scheinen und dann lässt du mit dem Wasserschlauch einen feinen Sprühnebel entstehen, indem du das Wasser ganz breitflächig aus dem Schlauch spritzen lässt. Mit ein bißchen Übung müsste das klappen.
Rund um das Phänomen des Regenbogens gibt es auch jede Menge Sagen und Geschichten. Eine davon ist die Geschichte von dem irischen Kobold „Leprechaun“, der angeblich einen großen Topf mit Goldstücken an der Stelle im Boden vergraben hat, wo der Regenbogen auf die Erde trifft. Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, wie viele Leute da losgezogen sind, um dieses Gold zu finden. Aber niemand hat diesen Topf mit Gold je gefunden. Und warum nicht? Weil es gar nicht möglich ist, das Ende des Regenbogens zu erreichen, oder ihm so nahe zu kommen, daß man ihn berühren könnte. Der Regenbogen ist eine Lichterscheinung, die man nicht anfassen kann und die verschwindet, sobald die Lichtverhältnisse sich ändern. Da hat er uns schön reingelegt der freche Kobold! Du glaubst mir nicht? Dann versuche mal das Ende des Regenbogens zu erreichen, wenn du das nächste Mal einen siehst.
Foto Regenbogen: Joergsam, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Foto Lichtbrechung im Regentropfen: KES47, Public domain, via Wikimedia Commons
Grafik Regenbogen: Nadja von der Hocht